Dieses Buch liegt seit gestern wieder auf meinem Nachttisch – seit völlig durchgeknallte Fundamentalisten zwölf Menschen getötet haben, die angeblich religiöse Gefühle verletzt und einen vor Jahrhunderten verstorbenen „Propheten“ beleidigt haben sollen.
Zwar beschäftigt sich Dawkins in seinem Buch eher mit dem Christentum, weil er in Europa aufwuchs, doch die Strukturen, die gewaltbereite Gottesstreiter hervorbringen, sind weltweit ähnlich. (siehe die USA, wo „Lebensschützer“ gern einmal Ärzte erschießen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen…)
Wo immer religiöser Wahn an die Stelle von Vernunft, Aufklärung und Humanität tritt, ist freies Reden und Denken nicht mehr möglich. Das zeigt die Geschichte der monotheistischen Weltreligionen.
Humorvoll, manchmal auch mit polemischer Schärfe, plädiert der Evolutionsbiologe (und natürliche Feind der Kreationisten) in seinem Bestseller für ein naturwissenschaftliches Weltbild, in dem es keinen Platz für religiös motivierten Hass gibt.
Ein kluges, amüsantes und nach wie vor aktuelles Buch!