Paul Auster: Sunset Park

Den neuen Roman von Paul Auster fand ich zunächst recht spannend, dann zunehmend irritierend. Keine Frage, die Geschichte um die vier Hausbesetzer Miles, Alice, Bing und Ellen ist angenehm flüssig zu lesen – aber die Charakterisierung dieser vier Scheiternden wirkt irgendwie holzschnittartig.

Und der schuldbeladene, sich selbst bestrafende Miles (er hat seinen Stiefbruder während einer Rangelei aus Versehen vor ein Auto gestoßen und so getötet) ging mir im Laufe des Buches mächtig auf die Nerven.

Gelungen fand ich wiederum viele Szenen, in denen fast beiläufig vom wirtschaftlichen Niedergang der amerikanischen Mittelschicht erzählt wird. Oder die Geschichten über amerikanische Baseball-Stars, die Miles und seinen Vater verbinden.

Letztlich wirkt der Roman etwas mit Themen überfrachtet. Dennoch ist man natürlich mit einem mäßigen Paul Auster-Roman immer noch besser bedient als mit so manchem anderen Titel, der gerade die Bestellerlisten ziert 😉

 

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