Ich kann gar nicht glauben, wie lange ich an diesem dünnen Büchlein gelesen habe! (Na gut, zwischendurch war noch ein Leseexemplar zu bewältigen, das ich noch nicht besprechen darf…)
Nachdem mir mehrmals versichert wurde, dass Steinfest neben Wolf Haas einer der Österreicher ist, die man gelesen haben sollte, habe ich mir hoffnungsvoll den ersten Band der Reihe um den einarmigen Wiener Privatdetektiv chinesischer Herkunft (der zu Beginn des Buches noch im Besitz beider Arme ist) zugelegt.
In seinem ersten Fall wird Markus Cheng von einem Mann beauftragt, der von einer unbekannten Frau verfolgt und bedroht wird. Die Ermittlungen verlaufen jedoch im Sande und die Frau verschwindet so plötzlich, wie sie aufgetaucht ist. Cheng konzentriert sich schon auf andere Fälle, als plötzlich das Morden beginnt…
Natürlich hat Steinfest einen ähnlich bösen Humor wie Wolf Haas, aber seltsamerweise hat es bei mir nicht „klick“ gemacht. (Auch nicht „dong“ oder „klingeling“ – kurz gesagt: Kein Funkenübersprung!) Die Brenner-Romane habe ich gierig verschlungen – Suchtlektüre Hilfsausdruck – und mich dabei manchmal vor Lachen ausgeschüttet. Die urkomische Sprache, der absurde und morbide Witz von Wolf Haas sind, zumindest mit seinem ersten Buch, von Steinfest nicht erreicht worden.
Vielleicht sind die folgenden Bände besser? Im Moment steht mir nicht der Sinn danach, es herauszufinden. Matti Rönkä wartet nämlich 😉
Mir persönlich hat „Cheng“ sehr gut gefallen – und ich habe auch nicht wirklich lange daran gelesen. Ich bin eigentlich kein Krimi-Fan, hatte Steinfest während einer Literaturveranstaltung gesehen und war neugierig geworden. Und habe dann direkt zu „Cheng“ gegriffen. Gerade seine Sprache und seine Bilder haben mir gefallen, und dass der Plot nicht typisch Krimi ist, fand ich ebenfalls positiv.