„Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn“ geht es im Untertitel weiter. Denen, die mich näher kennen, klappt jetzt wahrscheinlich der Unterkiefer herunter. Ich bin auch nicht freiwillig auf die Idee verfallen, das Buch zu lesen, sondern habe ein Exemplar vom Verlag geschenkt bekommen, weil die Autorin demnächst in Dorsten liest.
Birgit Kelle ist Journalisin, gerne Mutter von vier Kindern und freut sich darüber, eine Frau zu sein. Sie freut sich nicht darüber, wenn man sie als „Heimchen am Herd“ diffamiert. Sie wehrt sich gegen Ansprüche der Wirtschaft, Frauen nach der Geburt von Kindern möglichst bald wieder in die Vollzeitarbeit bringen. Und sie tritt natürlich für die Rechte von Embryonen ein, die in unserer Gesellschaft einfach „umgebracht“ werden dürfen.
Insgesamt wirkt Frau Kelle ein wenig wie die kleine, intelligentere Schwester von Eva Herrmann. Mir haben sich beim Lesen die Nackenhaare gesträubt, aber auf eine gruselige Art ist es auch faszinierend, einen Einblick in die Weltanschauung von Menschen zu bekommen, die völlig anders ticken…