Alexander von Schönburg: Smalltalk

SchoenburgAls waschechtes Arbeiterkind aus dem tiefsten Ruhrgebiet habe ich eigentlich so meine Vorbehalte gegen „Blaublüter“. Aber Alexander von Schönburg hat schon vor etlichen Jahren mit seinem Buch „Stilvoll Verarmen“ meine wohlwollende Aufmerksamkeit gewonnen.
Nach Asfa-Wossen Asserate (den Sie hoffentlich kennen, weil Sie sein wunderbares Buch „Manieren“ gelesen haben) ist er sozusagen mein zweitliebster Adelsspross.

Wer humorvolle kleine Häppchen mag, ist bei „Smalltalk“ richtig. Auch wenn man niemals in die Verlegenheit kommen sollte, auf internationalem Parkett plaudern zu müssen, lohnt sich die Lektüre.

Mit profundem Halb- bis Dreiviertelwissen stellt von Schönburg verschiedene Themen vor, mit denen Sie und ich in Gesellschaft punkten könnten, wenn es darauf ankäme. Charmant und selbstironisch scheut er nicht vor Themen wie Quantenphysik, Steuermoral oder der Genderproblematik zurück. Sein wichtigstes Gebot, „Du sollst nicht langweilen“, erfüllt er mit diesem Büchlein voll und ganz. Ich habe mich jedenfalls prächtig amüsiert!

Ein Stirnrunzeln gab es allerdings beim Lesen des Klappentextes: Alexander von Schönburg ist jetzt Mitglied der Bild-Chefredaktion, entnahm ich der Kurzbiografie.
Na schön… Wie er in „Stilvoll Verarmen“ berichtet, leben er und seine Familie längst nicht mehr von Grundbesitz oder dem Zehnten. Auch seinesgleichen muss schnöde Geld verdienen.

Aber doch nicht bei der Bild!!!  Also, kaufen Sie dieses Buch!* Warten Sie nicht erst auf die Taschenbuchausgabe! Vielleicht tragen wir so dazu bei, dass der gescheite und sympathische Herr von Schönburg nicht mehr jemanden wie Kai Diekmann seinen Chef nennen muss…

*…aber bitte im unabhängigen Buchhandel!

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