Der Schauspieler Stefan ist vor Jahren von Bochum nach München gezogen und kommt ausgerechnet im Kulturhauptstadt-Sommer zurück in seine Heimatstadt, um das Haus seiner verstorbenen Eltern zu verkaufen. Es ist eine Rückkehr mit gemischten Gefühlen, eigentlich hält ihn nichts im Ruhrgebiet, er hat seine berufliche Zukunft in München gesehen – doch jetzt wurde sein Engagement nicht verlängert und in Bochum gibt es immer noch seine Jugendfreundin Charlie…
Als Kind des Ruhrgebiets erkenne ich an ganz vielen Stellen die eigene Jugend wieder. Sogar die Sprüche der Großeltern sind dieselben, manchmal habe ich das Gefühl, Goosen hat meine Verwandtschaft gekannt. Das macht für mich den Charme des Buches aus; die Liebesgeschichte dagegen hat mich nicht die Bohne interessiert. Ich freue mich über lange nicht gehörte Redewendungen, aber ob Charlie und Stefan zusammen kommen, werde ich wohl erst erfahren, wenn ich mich dazu aufraffen kann, noch die restlichen 30 Seiten zu lesen…
Für echte Ruhrpott-Fans in Ordnung, für alle anderen: ach nee, muss nich sein…
Diese Ansicht überrascht mich! Natürlich fühlt man sich beim Lesen dieses Romans zu Hause, wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt, so wie ich übrigens auch. Aber ich denke, auch andere Leser haben an dem Buch ihren Spaß. Was mir grundsätzlich an Büchern von Goosen gefällt, ist die Vermischung von ganz alltäglichen Dingen auf der einen Seite, die er amüsant und locker erzählt. Und auf der anderen Seite spart er auch nicht mit Kritik beispielsweise an unseren Ärzten oder auch der Arbeitsmarktsituation.