Tana French: Schattenstill

Auf keine Neuerscheinung habe ich mich in diesem Sommer mehr gefreut als auf den neuen Krimi von Tana French. Und meine (zugegebenermaßen ziemlich hohen) Erwartungen wurden nicht enttäuscht!
Wie immer steht ein charismatischer Ermittler im Mittelpunkt der Geschichte, wie immer entwickelt sich beim Lesen ein starker Sog, der dafür sorgt, dass man das Buch nur sehr unwillig aus der Hand legt.
Der Mordfall ist diesmal ungewöhnlich grausam: Zwei kleine Kinder wurden erstickt, Vater und Mutter niedergestochen, wobei die Frau schwer verletzt überlebt hat. Welche Tragödie hat sich in der unheimlichen Siedlung „Broken Harbour“ zugetragen, die eigentlich ein Vorzeige-Stadtteil werden sollte?
Detective Kennedy und sein neuer Partner müssen um jedes Puzzleteil ringen. Zudem ist der Polizist gezwungen, sich seinen eigenen Dämonen stellen, denn am Strand von Broken Harbour ist viele Jahre zuvor seiner Familie etwas Furchtbares zugestoßen.
Die „Zutaten“ erinnern schon ein wenig an den ersten French-Krimi („Grabesgrün“), dennoch wird man unweigerlich von der unheimlichen Atmosphäre und den emotionalen Verstrickungen des Romans gefangen genommen. Zudem gelingt es der Autorin beeindruckend gut, die düstere Stimmung im Land nach Irlands wirtschaftlichem „Absturz“ zu beschreiben. Tana Frenchs Bücher sind keine herkömmlichen Krimis, sondern eigentlich eher irische (Familien-) Tragödien.

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