„Was bleibt, wenn die Sprache nicht mehr da ist?“ Diese Frage muss sich Michka eines Tages stellen. Sie ist alt. Nicht dement
, aber die Wörter gehen ihr verloren und sie kommt auch sonst im Alltag nicht mehr gut zurecht.
Also verlässt sie ihre Wohnung und zieht in ein Seniorenheim.
Sie, die immer größten Wert auf Unabhängigkeit gelegt hat, erlebt das Ganze wie einen Alptraum.
Immerhin hat sie zwei junge Menschen an ihrer Seite, die ihr beistehen. Marie ist so etwas wie eine Ziehtochter. Michka hat sich immer um sie gekümmert, wenn Maries Mutter nicht in der Lage dazu war. Für Marie ist es selbstverständlich, sich nun ihrerseits nützlich zu machen – wie sonst sollte sie ihre Dankbarkeit ausdrücken?
Jerome dagegen hat beruflich mit Michka zu tun: Er ist Logopäde und will sie im Kampf gegen ihren Sprachverlust unterstützen, auch wenn er weiß, dass es nur ein Herauszögern sein kann.
Mit viel Feingefühl und sprachlicher Eleganz erzählt Delphine de Vigan von der letzten Lebensphase eines Menschen. Ich habe schon lange nicht mehr ein so wunderbares, trauriges, heiteres, kluges, bewegendes Buch gelesen!