Für mich eine der interessantesten Frühjahrs-Neuerscheinungen. David Gilbert gelingt es, ein Vater-Sohn-Drama, eine Satire über den Literaturbetrieb und einen New-York-Roman gleichzeitig vorzulegen.
Erzählt wird das Buch aus der Sicht Philip Toppings, dessen Vater Charlie der beste Freund des großen Schriftstellers A. N. Dyer war. Allerdings war es kaum eine Freundschaft auf Augenhöhe: In den abgedruckten Briefen der beiden kommt nach und nach zum Vorschein, dass Charlie ein peinliches Geheimnis hütete und Andrew Dyer ihn demütigte und grausam behandelte. Das setzt sich auch in der nächsten Generation fort. Philip Topping wird als Schulkamerad der Dyer-Söhne Richard und Jamie von diesen gequält. Dennoch bewahrt sich Philip eine geradezu kriecherische Zuneigung zu den Dyers.
Richard, Jamie und ihr junger Halbbruder Andrew wiederum stehen ihr Leben lang im Schatten des berühmten Vaters. Sie haben Schwierigkeiten, sich ein eigenes, unabhängiges Leben aufzubauen. Richard greift zu Drogen, Jamie flüchtet und reist um die Welt. Allein Andrew scheint letztendlich ein Verhältnis zum Vater aufbauen zu können. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall.
Alle Handlungsstränge hier aufzuzählen, würde zu weit führen… Am besten lesen Sie selbst – es lohnt sich!