Claudia Piñeiro ist in Argentinien längst ein Star, ihre Bücher absolute Bestseller. Der Krimi „Die Donnerstagswitwen“ war auch in Deutschland einigermaßen erfolgreich. Allerdings hatte ich diese Autorin bislang nicht auf dem Schirm.
Das hat sich jetzt zum Glück geändert! Ich fand „Ein wenig Glück“ ganz hervorragend! Endlich einmal wieder ein Buch, das sich unglaublich spannend liest und dessen Geschichte noch lange nachhallt.
Die Erzählerin des Buches, eine Frau namens Mary, kehrt nach langer Abwesenheit in ihren früheren Wohnort Temperley in Argentinien zurück. Neunzehn Jahre lang war sie fort, hat in den USA gelebt, nachdem ein furchtbares Unglück ihr das Bleiben unmöglich machte. Sie verließ Mann und Sohn, begann ein völlig neues Leben. Jetzt führt sie ein beruflicher Auftrag wieder nach Temperley. Sie bangt und hofft gleichzeitig, dass Freunde von früher sie wiedererkennen. Es kommt jedoch zu einer Begegnung, mit der sie am wenigsten gerechnet hat…
Behutsam nähert sich der Leser in diesem raffiniert konstruierten Roman dem Unglück in Marys Leben. Und damit der Frage, wie man mit einer großen Schuld weiterleben – und vielleicht sogar „ein wenig Glück“ finden kann. Sehr, sehr beeindruckend!