Hurra, endlich hat sich Fred Vargas hingesetzt und wieder einen richtigen Roman geschrieben! (Bestimmt haben ihre Graphic Novels auch Anhänger, aber ich gehöre nicht dazu…)
Diesmal ist Kommissar Adamsberg dem „Wütenden Heer“ auf der Spur. Da er in Paris mit Ärger rechnen muss (er hat einem Mordverdächtigen zur Flucht verholfen), kommt ihm ein Ausflug in die Normandie gerade wie gerufen. Hier reitet nach einer alten Legende ein Geistertrupp auf einem uralten Pfad entlang und führt davongekommene Mörder mit sich. Das haben Einwohner von Ordebec in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gesehen. Und von den sogenannten „Ergriffenen“ heisst es, sie würden binnen vier Wochen sterben.
Als die junge Lina, die aus einer höchst merkwürdigen Familie stammt, eine solche „Vision“ hat und einer der „Ergriffenen“, den sie angeblich gesehen hat, tatsächlich ermordet aufgefunden wird, akzeptiert die örtliche Polizei nur zu gern die Hilfe aus Paris…
Nebenbei muss noch die Unschuld des Mordverdächtigen bewiesen und ein Tierquäler überführt werden – alle skurrilen Handlungsstränge hier aufzuführen würde nur verwirren. Die Krimis von Fred Vargas sind eine Klasse für sich: Schräg, humorvoll, mit irrwitzigem Personal.
Für „Neulinge“ empfiehlt es sich, mit den früheren Büchern anzufangen und sie möglichst der Reihe nach zu lesen – um sich nach und nach ins Vargas-Universum hineinzutasten. Die Adamsberg-Reihe beginnt mit „Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord“. Und im letzten Jahr hat der Aufbau-Verlag dankenswerterweise einen Sammelband der Evangelisten/Louis-Kehlweiler-Reihe herausgebracht: „Die drei Evangelisten“. Bitte bald möglichst kaufen (oder meinetwegen auch ausleihen) und lesen! Es lohnt sich!