Französische AutorInnen (bis auf Fred Vargas natürlich) stehen meist nicht besonders weit oben auf meiner Lesewunschliste.
Eher zufällig habe ich also in „Das Leben des Vernon Subutex“ hineingeschaut – und bin sofort „angefixt“ gewesen. Wenn man von einem Buch, dessen Thema einen eigentlich überhaupt nicht interessiert, so gefesselt ist, kann man der Autorin nur Respekt zollen!
Zum Inhalt:
Vernon Subutex, ein plötzlich obdachlos gewordener ehemaliger Plattenladen-Besitzer, sucht ehemalige Freunde und Bekannte auf, um bei ihnen unterzukommen. Seit den „goldenen“ 1990er Jahren hat sich viel verändert, der Ton ist rauer geworden.
Viele Erzählstimmen bilden ein Panorama der heutigen (französischen) Gesellschaft und ersetzen eine Handlung im eigentlichen Sinn. Sie bilden einen Chor der Erfolgreichen und Gescheiterten, der Rechten und Gewalttätigen, der Suchenden und Einsamen – und mittendrin befindet sich Vernon Subutex in seiner Abwärtsspirale, die er seltsam stoisch durchlebt.
Großartiges Buch, zurecht gefeiert!