Ein Büchlein, das ganz ohne Dialoge auskommt. Denn wichtiger als das, was die Protagonisten sagen (könnten), ist, was ungesagt bleibt.
Das Ehepaar Karen und Mark hat seine ganze Existenz auf die Tochter Heather ausgerichtet. Sie haben spät geheiratet und nur das eine Kind bekommen, auf das alle Lebensträume projiziert werden.
Und tatsächlich ist Heather ein außergewöhnlich liebenswertes, hübsches und offenherziges Mädchen. Das ändert sich jedoch, als sie sich in der Pubertät von ihren Eltern, besonders der Mutter, abnabeln will. Sie hat Geheimnisse, redet kaum noch mit den Eltern. Für Karen und Mark ist es das Ende ihrer glücklichen Familie.
Parallel erzählt wird die Geschichte von Bobby, der als Sohn einer drogensüchtigen Prostituierten schon in jungen Jahren zum Mörder wird, als das Mädchen, das er begehrt, sich gegen ihn zur Wehr setzt. Zufällig sieht er Heather – und auch für ihn wird sie zum Mittelpunkt seiner Wünsche und Vorstellungen.
„Roman“ ist eine fast schon übertriebene Bezeichnung für dieses schmale Bändchen des „Mad Men“-Erfinders Matthew Weiner. In seiner verdichteten Erzählweise gelingt es ihm jedoch, ein Familienportrait und einen Thriller in 144 Seiten zu packen.