Manfred Rumpl: Reisende in Sachen Relativität

Rumpl_ReisendeWie kommt eine naturwissenschaftlich unterdurchnittlich begabte Buchhändlerin dazu, ausgerechnet einen Roman über Erwin Schrödinger zu lesen? Weil Manfred Rumpl immerhin den Aspekte-Literaturpreis gewonnen hat und ich endlich einmal genau wissen wollte, was es denn mit „Schroedingers Katze“ auf sich hat.

Um es vorweg zu nehmen: Der Roman taugt kein bisschen dazu, dem Leser (oder vielleicht auch nur mir??) physikalische Erkenntnisse nahe zu bringen. Das Buch konzentriert sich viel mehr auf den Menschen Erwin Schroedinger, seine komplizierten Beziehungen, sein Ringen um die „Theorie von Allem“, seine Unfähigkeit (Naivität? Feigheit?) im Umgang mit den politischen Verhältnissen in Deutschland und Österreich.

Der Roman erzählt das Leben seiner Hauptfigur nicht chronologisch, sondern nach Schauplätzen – unter anderem Berlin, Wien, Princeton, Dublin… Das erfordert mehr Konzentration, als ich manchmal beim abendlichen Lesen noch aufbringen kann. Überhaupt habe ich fast drei Wochen für das Buch gebraucht, dabei hat es nicht einmal 300 Seiten. Es wäre also übertrieben zu sagen, es hätte mich gefesselt. Allerdings fand ich manche Szenen interessant, in denen Einblick in das Weltbild eines Menschen geboten wurde, dessen Arbeit darin besteht, sich über Wellen, Quantenphysik etc. Gedanken zu machen.

Für mich ist das Buch schwer beschreibbar. Ich kann ebenso wenig behaupten „Es war gut/Es war schlecht“ wie man festlegen kann, ob die berühmte Katze tot oder lebendig ist…

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