Ken Bruen: Jack Taylor liegt falsch (Atrium)

Das Buch habe ich auf der Bücherbörse in Oberhausen von einem Verlagsvertreter in die Hand gedrückt bekommen. „Hier! Irischer Krimi – sehr schön! Je betrunkenen die Leute sind, desto trockener der Humor…“

Auf dem Einband steht groß der Name des Übersetzers: Harry Rowohlt- damit kann man ja kaum was falsch machen. Unrecht hat der Vertreter jedoch mit der Behauptung, ich könne einfach so diesen zweiten Teil der Jack-Taylor-Reihe verstehen, ohne den ersten gelesen zu haben. Ich habe zwischendurch deutlich das Gefühl, ich sollte mehr über die Vergangenheit des versoffenen Protagonisten wissen. Aber gut… man reimt sich so einiges zusammen.

Jack Taylor ist bei der Polizei ´rausgeflogen, nach längerem Aufenthalt in London in seine Heimatstadt Galway zurückgekehrt und soll eine Mordserie aufklären. Da die Ermordeten zum „Fahrenden Volk“ gehören, ist der Einsatz der Polizei eher sparsam. Sweeper, der Clanchef der „Tinker“, engagiert deshalb Jack. Kaum macht sich der koksende Alkoholiker an die Arbeit, wird er auch schon böse zusammengeschlagen…

Hard-boiled, charmant, versoffen: Ein Bilderbuch-Irland? Was die Romanfiguren an einem Abend wegschlucken -und schiefen reicht wohl, um drei bis vier Normalbürger ins Koma zu versenken.

Ein Loblied auf irische Kneipen, irische Frauen und – irische Literatur! Denn sogar harte Männer lieben Lyrik!

Ich nehme an, Harry Rowohlt hatte einen Mordsspaß beim Übersetzen, und wahrscheinlich noch mehr bei der Recherche vor Ort…

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