Hector Tobar: In den Häusern der Barbaren

Ein Sozialdrama, das augenzwinkernd erzählt wird.

Das Ehepaar Thompson-Torres hat ein schickes Haus mit einem tropischen Garten, die richtigen Freunde, zwei wohlgeratene Söhne und drei mexikanische Hausangestellte. Bis die Firma von Scott Torres den Bach runtergeht.

Zwei der drei Hausangestellten werden entlassen, darunter auch der Gärtner. Der Garten verfällt – Sinnbild für die Krise der Familie. Nach einem furchtbaren Streit verlassen beide Eheleute das Haus, im Glauben, der jeweils andere würde sich um die Kinder kümmern. In Wahrheit jedoch ist nur Araceli für die Jungen da. Die junge Mexikanerin spricht nur gebrochen Englisch und hat keine Ahnung, warum und wohin ihre Arbeitgeber plötzlich verschwunden sind.

Weil sie Angst vor der Polizei hat und um die Jungen vor dem Pflegeheim zu bewahren, versucht Araceli, die Kinder zu ihrem Großvater Torres zu bringen, der in der Nähe wohnen soll. Ohne eine genaue Adresse zu kennen, machen sich die Drei auf den Weg…

Tage später stellen die Torres-Thompsons fest, dass ihr Söhne nicht zuhause sind und schalten natürlich sofort die Polizei ein, die von einer Entführung ausgeht. So machen Polizisten und Reporter Jagd auf die junge Mexikanerin, die nicht fassen kann, plötzlich als Verbrecherin dazustehen. Ihr Fall wird zum Schlachtfeld für Politiker, Staatsanwälte, Jugendamt und Polizei.

Einerseits geht Hector Tobar das Thema engagiert an, andererseits nimmt er es auch nicht so ernst, dass er jeglichen Humor verliert. Immerhin hat er für seine  Heldin Araceli ein fast kitschiges Happy-End vorgesehen.

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