Favel Parrett: Jenseits der Untiefen

Parrett_UntiefeEines der traurigsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Das Debüt der jungen Australierin wurde in ihrer Heimat in den höchsten Tönen gelobt. Man kann das Buch tatsächlich nicht aus der Hand legen, obwohl man weiß, dass es ganz furchtbar wird, dass die Geschichte auf Abgründe zusteuert und im Schrecken endet.

Knapp, präzise und ohne Melodramatik erzählt Parrett die Geschichte dreier Brüder, die ihre Mutter bei einem Autounfall verloren haben. Seitdem sind sie auf Gedeih und Verderb den Launen und Gewaltausbrüchen des Vaters ausgesetzt.

Joe, der Älteste, ist geflohen und lebt eine Zeit bei seinem Großvater, bis auch dieser stirbt und dessen Haus verkauft werden muss. Der dreizehnjährige Miles wird vom Vater zu Männerarbeit auf seinem Fischerboot gezwungen. Er traut sich nicht, fortzugehen, weil er sich für seinen kleinen Bruder Harry verantwortlich fühlt. Doch er kann seinen Bruder nicht immer beschützen…

In seiner Düsternis und Hoffnungslosigkeit hat mich das Buch an Veronique Olmis „Meeresrand“ erinnert. Eine Lektüre, die dem Lesenden einiges zumutet, die ich aber trotzdem vielen Menschen ans Herz legen möchte. Es erzählt von Liebe und glühendem Zorn und von der Ohnmacht und Zerbrechlichkeit junger Menschen. Beeindruckend!

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