Christos Tsiolkas: Barrakuda

Tsiolkas_BarrakudaAuch wenn ich damit bei unseren KundInnen eher selten auf Zustimmung stieß: Ich fand Tsiolkas´ „Nur eine Ohrfeige“ grandios.

Auch der neue Roman ist wieder eine Klasse für sich. Ein „Coming of Age“-Roman der besonderen Art. Der Protagonist Daniel Kelly setzt schon in jungen Jahren alles daran, ein berühmter Schwimmer zu werden. Dafür besucht er eine Eliteschule, in der er als Kind armer Einwanderer gemobbt wird. Doch zunächst zeigt er es ihnen allen: Er ist der Stärkste, der Schnellste, der Beste.

Doch dann wird er bei einem entscheidenden Wettkampf nur Fünfter. Danny kann es nicht fassen, er hatte nie daran gedacht, zu scheitern. Er verliert jeglichen Halt, pendelt zwischen Selbstmitleid und Aggressivität. Und schließlich begeht er einen großen Fehler…

Ein spannendes Außenseiter-Portrait, ein bitterer Blick auf die Leistungsgesellschaft – Christos Tsiolkas zeichnet sich durch seine feine Beobachtungsgabe und psychologisches Feingefühl aus. Und er ist ein richtig guter Erzähler.

(Allerdings muss ich gestehen, dass ich die zum Teil etwas derben Sex-Szenen flott überlesen habe. Nennen Sie mich prüde, aber ich lese oft beim Essen – oder esse beim Lesen – und versuche daher, Abschnitte über Fäkalien zu vermeiden. Aber die wenigen unappetitlichen Schilderungen sollten niemanden vom Lesen abhalten!)

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